bezGrenzenlos

041_jo 600Aus der Projektbeschreibung: In einem Europa, in dem in den letzten Monaten Grenzen wieder stärker betont und Zäune hochgezogen wurden, wollen wir uns in diesem Projekt mit der Idee der Abschaffung und Neudefinition von Grenzen beschäftigen; ganz konkret mit der zwischen Österreich und Tschechien. Dafür treffen österreichische und tschechische Jugendliche in einem Dorf an der oberösterreichisch‐tschechischen Grenze aufeinander, um sich dort intensiv mit dem Thema “Grenzen” auseinanderzusetzen. In mehreren thematischen Blöcken erforschen sie zunächst, wie die Grenzregion zwischen den beiden Ländern aktuell aussieht und was dies für die Länder, für die Jugendlichen selbst und für die Menschen, die in der Region leben bedeutet. Anschließend sammeln sie Vergleichsmaterial: Wie hat diese Grenze zu einer anderen Zeit ausgesehen oder wie sehen Grenzen heute an anderen Orten aus. Im letzten und intensivsten Teil denken die Teilnehmer und Teilnehmerinnen darüber nach, wie sie gerne hätten, dass die Grenze hier aussieht und was sie konkret in diese Richtung unternehmen können (sowohl real als auch virtuell). Dabei entstehen Aktionen, kurze Theaterszenen und multimediale Collagen, die ihre Wünsche und Träume einer neuen Grenz(enlosen)-Region reflektieren.

Die Ergebnisse des Workshops werden abschließend als Straßenperformance und Ausstellung direkt an der Grenze zwischen Wullowitz und Dolní Dvořiště gezeigt, sowie in die grenznahen Städte Freistadt und Český Krumlov getragen. Ziel des Projekts ist es, neue Begegnungen und Beziehungen zu ermöglichen, Sprachgrenzen zu überwinden, Gemeinsamkeiten zwischen beiden Kulturen zu entdecken, Lust und Neugier auf unser Nachbarland zu wecken und hinter die Grenzen (sowohl die tatsächlichen, politischen und geographischen, als auch die in unseren Köpfen existierenden) zu blicken, sie abzubauen und neu zu definieren.

Jury-Begründung: Das grenzüberschreitende Projekt möchte das Aufeinandertreffen und gemeinsame Erarbeiten von Inhalten von oberösterreichischen und tschechischen Jugendlichen im Grenzgebiet Wullowitz /  Dolní Dvořiště ermöglichen. Die Jury schätzt diese Intention, da es nur wenige Projekte dieser Art gibt und die geplante Kulturvermittlung/Präsentation mittels Performances und Ausstellungen in grenznahen Ortschaften beider Länder dem Auftrag des Innovationstopfes entspricht.
Die Jury begrüßt es, dass den Jugendlichen eine Auseinandersetzung mit Sprache, Mehrsprachigkeit und Grenzen ermöglicht wird.
Kritisch anmerken möchte die Jury, dass keine Frauen im Workshopteam verortet sind und die Projektkosten sehr knapp kalkuliert sind.

EinreicherInnen: Jo! tyátr „kün – Verein für Kunst & Spiel (Ö) und  A BASTA!z.s. (CZ) a-basta.cz